Samstag, 27. September 2014
Uni-Campus

echtes Eis, war nach nem Tag weggeschmolzen

„UBC“ steht für verschiedene Sachen.
Oft hört man „University of Building and Construction“. Momentan gibt es drei große Baustellen und ne Menge kleine und ich habe mir sagen lassen, dass das wohl eine Art Dauerzustand ist, in den letzten Jahren nicht anders war und sich so bald nicht ändern wird. Der Unterschied zu Berlin ist allerdings, dass nicht jahrzehntelang an einer Sache rumgebaut wird, sondern nach Fertigstellungen einfach gleich wieder was Neues kommt.
Ein anderer Name lautet „University of British and Chinese“. Lass ich mal so stehen.
Offiziell heißt die Uni „University of British Columbia“, hat in diesem Jahr etwa 47.000 Studenten, davon knapp 1000 Austauschstudenten wie ich. Der Campus ist wird oft nicht umsonst „University Town“ genannt. Es gibt ein kleines Dorf („Village“) mit Supermarkt, Starbucks und Subway (wie überall), Pizzabuden, Elektro- und Schuhladen, Banken usw., mehrere Parks und Strände (darunter ein Nacktbadestrand, ursprünglich eher inoffiziell, mittlerweile gibt es am Weg davor ein Schild mit der Aufschrift „optional clothing“, das allerdings so gut versteckt ist, dass man am Eingang immer wieder schockierte Gesichter beobachten kann), eine universitätseigene Farm, zwei große Museen („Museum of Anthropology“ und das „Beaty Biodiversity Centre“), einen Botanischen Garten, mehrere große Studentenwohnheime und wahrscheinlich noch vieles mehr, das ich noch nicht entdeckt hab. Außerdem gibt es Häuser auf dem Campus, die an „normale“ Leute (v.a. Familien) vermietet werden.
Entsprechend lange benötigt man oft, um von einem Gebäude zu anderen zu laufen. Genau aus diesem Grund hören alle Vorlesungen um 10 vor Punkt. Manchmal reicht selbst das jedoch nicht aus, sodass man viele Studenten mit Fahrrädern, Cityrollern und v.a. Skateboards sieht. Gerade in diesen Stoßzeiten zwischen 10 vor und Punkt sind auf den Hauptverkehrswegen so viele Studenten unterwegs, dass ich mich am Anfang recht verloren fühlte irgendwie. Man geht einfach unter in der Masse. Allmählich habe ich mich allerdings daran gewöhnt, meine Fixpunkte gefunden und sehe immer mal wieder ein bekanntes Gesicht, sodass sich diese Menschenströme nicht mehr ganz so anonym anfühlen.



Entsprechend finden auch viele Aktivitäten statt und man kann die verschiedensten Sportarten ausüben. Es gibt z.B. „Quidditch“, den Harry Potter-Volkssport, in diesem Fall allerdings modifiziert, sodass auch Muggel mitspielen können. Besen gehören natürlich auch dazu (außer der gelb gekleidete „Schnatz“, der ohne Besen rumläuft) sowie je drei Torringe pro Mannschaft. Wird ein Spieler von einem Klatscher getroffen, muss er vom Besen steigen (äh, fallen), das Spielfeld verlassen und darf dort den Besen wieder besteigen und weiterspielen. Mehrmals im Jahr gibt es Wettbewerbe mit Qudditch-Teams anderer nordamerikanischer Universitäten.




Bis vor kurzem stand an einem der Hauptverkehrsknotenpunkte der Uni ein Klavier rum, das jeder benutzen konnte, der vorbeikam und sich traute, vor der vorbeiströmenden Masse an Studenten zu spielen. Schöne Sache! Mittlerweile hat es allerdings angefangen zu regnen, das ist dann trotz Zeltdach wohl doch nicht mehr so gut für das Instrument.

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